_____________________________________________________________________ Thaipusam (Kavadee)

Schon einmal davon gehört? Wir, ehrlich gesagt, nicht bewusst. Beim Stöbern im Internet bin ich auf diese Worte gestoßen und das dies eines der wichtigsten Feste der südindischen Tamilien sei. Das Datum, der 3. Februar, passte und so stand eigentlich nur noch im Raum wo und zu welcher Uhrzeit findet das Fest, hier auf Mauritius, statt.

Weitere Recherchen haben uns nicht wirklich weiter gebracht außer dass es verschiedene Treffpunkte gibt von wo aus die Gläubigen ihren Bußgang antreten. Aber wo könnte so ein Treffpunkt sein und wann beginnt die Vorbereitung? Wir fragten Kevin und er meinte Bel Ombre sei perfekt. Am Montag sind wir zufällig durch den Ort gefahren und fanden das er alles andere ist nur nicht perfekt. Das konnte es nicht sein. Bei der weiteren Suche im Netz  stieß ich dann auf einen Treffpunkt der nicht weit von Quatre Bornes entfernt, an einem kleinen Flusslauf liegt. Das hörte sich gut an. Am Dienstagmorgen hat dann um 6.00 Uhr der Wecker geklingelt und wir machten uns eine Stunde später auf den Weg in der Hoffnung den richtigen Ort und die richtige Uhrzeit gewählt zu haben.

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Thaipusam, das meist Ende Januar oder Anfang Februar stattfindet wird von den Hindus in aller Welt gefeiert.

Kavadee ist ein aus zwei Worten zusammengesetzter Begriff. Kaavu bedeute „tragen“ und thadi bezeichnet ein kunstvoll geschnitztes und poliertes Stück Holz. Durch die Leiden, die der Träger durchzustehen hat, wenn er einen Tag lang in sengender Sonne das schwere Kavadee trägt wird er geläutert, seine Seele gereinigt (der heiße Asphalt tut sein übriges noch dazu). Um den Tag zu überstehen, bereiten sich die Büßer neun Tage lang mit Gebeten, Meditation und Fasten vor. Am zehnten Tag bei Sonnenaufgang treffen sie sich am Flussufer, waschen sich gemeinsam und binden sich Leinentücher auf traditionelle Weise um die Hüften, der Oberkörper bleibt unbedeckt. Heilige Asche wird auf die Stirn, die Schultern und die Brust gestrichen. Durch Entzünden von Räucherstäbchen und Opfergaben wird der Segen des Gottes Muruga erbeten, eines Sohnes Shiva. Priester gehen von Kavadee zu Kavadee und reinigen sie mit frischer Milch. Einige Tropfen werden in ein Gefäß gegossen und mit einem Palmenblatt und einem Stück Stoff verschlossen, das an jedem Kavadee angebracht ist. Es folgt eine Zeit der Meditation, der Anrufung des Gottes Muruga und der Ekstase, bis die Priester und Familienangehörige silberne Nadeln und Haken (Vel) in die Haut der Büßer stechen. Auf ein Zeichen des Priesters heben die Büßer die schweren Kavadees auf ihre Schultern und beginnen sich in einer Prozession in Richtung des Tempels zu bewegen. Nach qualvollen Stunden erreichen die Büßer den Tempel, wo sie mit Arogara-Rufen (Ehre sei Gott) empfangen werden. Priester entfernen die Nadeln aus dem Körper, wobei kein Blut vergossen wird und der Büßer auch keine Schmerzen verspürt.

So weit unser Reiseführer und er hat recht behalten zumindest bis sich die Prozession in Bewegung gesetzt hat denn ab da haben wir uns ausgeklinkt. In zwei Wochen steht das nächste große Fest auf dem Terminplan „Maha Shivaratri“ das in Größe und Umfang das Thaipusam weit hinter sich lassen wird. Bereits 14 Tage vorher beginnen schon die Vorbereitung am Grand Bassin.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mario Fuchs (Donnerstag, 12 Februar 2015 21:21)

    Waren in Flacq bei der Prozession dabei. Grandios gewesen